Ongkor-Fest
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on 2019-07-10Das Ongkor-Fest feiert man im achten Monat nach dem tibetischen Kalender. Es handelt sich um ein altes, volkstümliches Fest in den ländlichen Gebieten in Tibet. „Ongkor“ bedeutet auf Tibetisch ,,um das Ackerland herum“. Das Fest findet kurz vor der Ernte statt. Zur Feier gehören zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen; Rennen, Bogenschießen, Tanz- und Gesangsdarbietungen, tibetische Theateraufführungen, Ringen oder Steine stemmen und stoßen. Bei diesem traditionellen Fest bat man früher um eine reiche Ernte. Zugleich war es eine Möglichkeit für die Bauern, sich vor Beginn der schweren Erntezeit noch etwas zu erholen. Da die Ernte in den verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten eingebracht wird, findet das Fest auch nicht überall gleichzeitig statt.
Die Sitte, das Ongkor-Fest zu begehen, entstand zuerst in den Tälern am Mittel- und Unterlauf des Yarlung Zangbo. Es entwickelte sich aus Opferzeremonien, bei denen in einzelnen Dörfen um gute Ernte gebeten wurde.
In der Region Zetang in Shannan wurde das Fest im Hochsommer gefeiert. Jede Familie schickte einen Vertreter, meist eine Frau, zur Zeremonie. Hunderte solcher Vertreterinnen und Vertreter bildeten dann einen langen Zug. Sie trugen prächtige tibetische Trachten und Schmuck aus Gold und Silber; auf ihren Rücken aber trugen sie das Hohlmaß Dou mit der Inschrift „Reiche Ernte der fünf Getreidearten“. Sie hielten Sutras und einen bunten Pfeil in der Hand. Angeführt von einem hochgeachteten Mann umkreisten sie, begleitet von großen Trompeten und Gongs, die Felder. Dabei riefen sie laut ,,Yangguxiu“ („Möge göttliche Luft auf die Erde zurückkehren“), um die Götter für eine gute Ernte zu bitten. Ältere Dorfbewohner verbrannten wohlriechende Kräuter am Prozessionsweg. Der emporsteigende Rauch war das Opfer für die Gottheiten. Aus der Ferne betrachtet, sah der lange, in Rauch gehüllte Zug wie ein Drache aus. Das Ongkor-Fest dauert heute in der Regel drei Tage.
Traditionelle Feste
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